Allgemein

Und dann war Luna plötzlich da…

Ja, das mit dem Einzug von Luna war eine zwar lang geplante, dann aber – zumindest für meine Verhältnisse – eine doch irgendwie recht spontane Angelegenheit.
Aber gleich mal zur Entwarnung! Luna ist keinesfalls ein “einfach mal so schnell” angeschaffter Hund! Sich einen Hund ohne reifliche Vorüberlegungen anzuschaffen, halte ich für eine der schlechtesten Aktionen, die man sich und vor allem auch dem Hund antun kann.
Nein, Luna ist schon ein absoluter “Wunsch-Hund”!! …hört sich fast an, wie “Wunsch-Kind” – auch ein heikles Thema, das von Hundebesitzern und Nicht-Hundebesitzern in der Regel sehr konträr gesehen wird.
Aber zurück zum Thema – wie kam ich auf Luna bzw. Luna zu mir…?

Die Vorgeschichte

Wie ich in meinem Blogbeitrag “Die unbeantwortete Frage…” ja ausführlich erzählt hab, wollte ich einen Hund, solange ich denken kann! …auch wenn die Gründe dafür im Dunkeln liegen… 😉
Weil meine Eltern aber halt einfach keine “Hunde-Menschen” sind, blieb es immer ein unerfüllter Wunsch. Sie sind zwar inzwischen richtige Luna-Fans, aber ein eigener Hund käme für sie nie in Frage. Okay, mit inzwischen Mitte 80 ist ein Ersthund auch keine wirklich gute Idee…. Das höchste der Gefühle war deshalb ein Kater, den wir bekommen haben, als ich so ungefähr 15 war. Micky hieß er. Das war schon auch schön und ich mag Katzen bis heute auch sehr gern, aber eine Katze ist halt definitiv kein Ersatz für einen Hund. Eine Ergänzung, okay, aber kein Ersatz….
Ich wollte oder konnte als kleines Mädchen einfach nicht verstehen, warum das mit dem Hund nicht geht. Es wäre doch MEIN Hund und meine Eltern müssten nicht viel mit ihm zu tun haben. Heute sehe ich natürlich ein, dass es unmöglich ist, einen Hund anzuschaffen für den dann ein Kind allein zuständig sein soll. Das hab ich mir – aus heutiger Sicht betrachtet – damals wirklich zu einfach vorgestellt beziehungsweise mir als Kind einfach keine Gedanken drüber gemacht. …wie auch….?

Der Wunsch blieb immer im Hinterkopf

Als Jugendliche hätte ich zwar dann das nötige Verantwortungsgefühl gehabt, aber da hat man dann auch erst mal andere Flausen im Kopf und gleichzeitig natürlich auch schon einen weiteren Horizont, sodass man erkennt, dass mit einem Hund nicht nur nachmittags in der Gegend herumstreifen angesagt ist. Mit dieser Erkenntnis hab ich mir den Hund zwar nicht abgeschminkt, aber ich war zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht mehr ganz so erpicht drauf. Aber iiirgendwann mal haben wollte ich immer noch einen!! 😉
Während des Studiums wäre ein Hund dann eigentlich zeitlich machbar gewesen, aber da war das Geld natürlich nicht so dicke vorhanden, dass man noch so einen Racker mit durchfüttern wollte. Und – man wird ja tatsächlich doch immer noch ein Stück schlauer – wird einem natürlich auch bewusst, dass das Studium nach ein paar Jahren – zumindest hoffentlich! – zu Ende ist, und man dann ja natüüüürlich erst mal die große Karriere macht, sodass ein Hund dann leider, leider gar nicht mehr ins Leben passt.

Mein „fast-erster-eigener“ Hund Akim

Mein Freund, in dessen Familie es immer Hunde gegeben hat, hat damals für seine Familie einen neuen Hund angeschafft. Es war ein Deutscher Pinscher, hat Akim geheißen und war der erste Hund, den ich irgendwie auch ein kleines bisschen als “meinen” Hund gesehen hab. Weil Akim aber ein nicht ganz unproblematischer, sehr selbstbewusster Rüde war, hab ich durch ihn auch gelernt, dass ein Hund nicht nur drauf wartet, für sein Herrchen oder Frauchen ein Traumhund zu sein und einem die Wünsche von den Augen abliest. Akim kam allerdings im nicht ganz unproblematischen Alter von sechs Monaten und mit ein paar unschönen Vorerlebnissen zu uns. Mir wurde damals aber klar, dass ich, falls ich doch irgendwann auf einen eigenen Hund komme, ihn auf alle Fälle auch sehr bewusst danach aussuchen muss, was zu mir als erster Hund passt und welche Herausforderung ich mir zutraue.
Nach dieser Akim-Erfahrung war in Sachen Hundewunsch dann bei mir auch erstmal relative Funkstille. Keinesfalls, weil ich durch die Probleme mit Akim “geheilt” gewesen wäre, aber weil die Rahmenbedingungen einfach nicht gepasst haben. Mein Freund und ich sind nach dem Studium ins Berufsleben gestartet, hatten nach dem Umzug in eine neue Stadt natürlich auch nicht sofort ein soziales Umfeld, in dem sich gleich mal Hunde-Sitter für den Fall der Fälle gefunden hätten und die Schwerpunkte waren einfach andere zu der Zeit. Trotzdem muss ich sagen, ist der Wunsch nach einem eigenen Hund nie ganz aus meinem Kopf verschwunden.

Die Chance meines Lebens!

Naja, und dann gehen die Jahre ins Land, der Job wird irgendwann zur Routine, kleinere und größere Lebenskrisen sind überwunden und dann… kam Corona…
Und damit natürlich zum Teil gravierende Veränderungen im Leben. Quasi von einem Tag auf den anderen ist alles anders… Aber, zumindest aus meiner Sicht, nicht nur in negativer Hinsicht. Man mag über die Corona-Maßnahmen denken, was man will, aus meiner Sicht muss ich sagen, haben sie mein Leben deutlich zum Positiven verändert! Das Arbeiten aus dem Home-Office und dass sich insgesamt viel mehr online abspielt, eröffnet doch viele neue Möglichkeiten. Plötzlich war es denkbar, Vollzeit-Job und Hund doch unter einen Hut zu bekommen!

Nachdem ich kein Mensch bin, der Hals über Kopf auch nur ein kleines Risiko eingeht, bin ich natürlich nicht – wie ich es vielleicht mit anderer Veranlagung getan hätte – beim ersten Lockdown zum nächsten Hundezüchter gerannt und hab mir einen Hund zugelegt. Es musste ja auch nach Corona noch funktionieren. Und als dann klar war, dass die Möglichkeit, aus dem Home-Office zu arbeiten, auch nach Corona bestehen bleiben wird, musste ich die Chance einfach nutzen!

…nur noch ein paar kleine Hindernisse

Natürlich mussten noch meine Vermieter überzeugt werden, die ein bisschen in Sorge um ihre zwei kleinen Mädels waren. Das war nicht ganz leicht, aber mit ein paar Kompromissen bezüglich Rasse, Freiräumen, die der Hund haben darf und Putz-Regeln, konnten wir uns doch einigen. Einen großen Beitrag hat, glaube ich, auch die Tatsache geleistet, dass ich den Golden-Retriever-Welpen von Freunden immer wieder mal tageweise bei mir hatte und meine Vermieter gesehen haben, dass so ein Hund nicht gleich über jedes Kind herfällt, das er sieht. 😉 Aber egal, die Hauptsache für mich war, dass EEEEEENDLICH der Traum vom eigenen Hund wahr werden könnte!

Aber…. Es musste dann natürlich einigermaßen zügig gehen… Mein – natürlich! – wohldurchdachter Plan konnte nur aufgehen, wenn ich den damaligen zweiten Lockdown und die Zeit danach, in der wir noch zu 100% zu Hause arbeiten durften, dazu nutzen konnte, den Welpen stubenrein zu bekommen und ans stundenweise Alleinsein zu gewöhnen. Ich hatte zum Glück immer meinen Freund als Rückfallebene, der damals schon selbständig war und mir versichert hat, er kümmert sich um den Hund, falls alle Stricke reißen. Aus familiären Gründen hat er damals ca. 250 km weit entfernt von mir gewohnt, hat aber fast ausschließlich von zu Hause aus gearbeitet.

Der Plan stand…

Also, wie gesagt, der Plan stand, die Rasse war quasi von meinen Vermietern festgelegt – wobei ich nach der Golden-Retriever-Erfahrung ohnehin schon ein Auge auf die Rasse Labrador gelegt hatte, in meiner damaligen Vorstellung ein Golden Retriever, nur mit kürzerem = pflegeleichterem Fell – und ich wusste, dass ich nicht warten kann, bis ich einen Welpen aus einer bewusst und langwierig ausgesuchten Zucht bekomme, für den ich mich womöglich schon Monate vorher bei der Wurfplanung anmelden muss. Trotz anfänglicher Zweifel und nicht immer ganz guten Gefühlen, hab ich also tagtäglich ebay-Kleinanzeigen * nach geeigneten Welpen durchforstet. Und dabei bin ich auf eine Hobby-Züchterin gestoßen, die tatsächlich gerade aktuell Labrador-Arbeitslinie-Welpen abzugeben hatte.

Endlich ist es so weit!!!

Und dann ging alles ganz schnell…. Am Montag angerufen, Besichtigungstermin für Mittwoch vereinbart und…. in Luna verliebt…. 🙂 Sie war die Frechste aus ihrem Wurf und hat unser Herz einfach im Sturm erobert!! Wir haben sie also reserviert, sind wieder heimgefahren (ich konnte mir leider den Rest der Woche nicht frei nehmen), haben bei Fressnapf * groß eingekauft und meine Wohnung welpensicher gemacht. Und am Samstag drauf haben wir sie abgeholt.
Und ich glaub nach wie vor, sie hat einfach auf uns gewartet. Natürlich waren wir vorgewarnt: Erste Nacht viel Gejammer nach der Mutter und den Geschwistern, dauernd Pippi machen müssen etc. Aber, was soll ich sagen…? Sie hat sich erst mal den Bauch ordentlich voll geschlagen und die Wohnung erkundet. Nach dem letzten Mal Pippi machen draußen, hat sie sich in ihr Körbchen neben meinem Bett gekuschelt, kurz gefiepst, ich hab meine Hand zu ihr runtergelegt und sie ist friedlich eingeschlafen. Kein Gejammere, kein Gezeter, sie war einfach nur glücklich, hatte ich den Eindruck. Okay, wir waren ein-, zweimal draußen, aber danach ist sie jedesmal wieder friedlich und zufrieden eingeschlafen….
Und damit war sie in meinem Leben angekommen!

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner