
Zecken – die alljährliche Plage
Alle Jahre wieder…
Jedes Jahr, wenn der langersehnte Frühling endlich kommt, geht auch die alljährliche Zecken-Plage wieder los. Dieses Jahr (2024) finde ich es besonders schlimm. Weil Luna und ich uns jetzt schon Monate damit herumplagen, wollte ich mal einen Beitrag dazu schreiben und dir ein paar Fakten, aber auch Tipps und eigene Erfahrungen an die Hand geben. Und vielleicht hast du ja noch zusätzliche Infos für mich. Dann meld dich gern bei mir!
Wir leben ja im nördlichen Piemont, also am südlichen Ausläufer der Alpen. Unser Rustico liegt ziemlich abgelegen in einer stark bewaldeten und sehr naturnahen, ursprünglichen Umgebung. Das ist genau das, was wir lieben, aber die Zecken fühlen sich hier halt auch nochmal viel wohler als sonst wo, hab ich den Eindruck. Aber natürlich sind die Zecken auch in der Stadt, sobald etwas Grün zu finden ist, extrem lästig. Du kennst das sicher auch: Nach jedem Spaziergang krabbeln die fiesen Viecher auf deinem Liebling rum und du bist erst mal damit beschäftigt, den Hund von oben bis unten und vorne bis hinten abzusuchen.
Interessante Fakten zu Zecken
Wie du sicher weißt, sind Zecken ja Spinnentiere und auch wenn man immer vom “Zeckenbiss” spricht, beißen sie eigentlich nicht, sondern sie stechen eher.
Interessant zu wissen ist, dass Zecken mehrere Entwicklungsstadien durchlaufen, bei denen sie jeweils an Größe zunehmen. Ganz kleine Zecken sind also nicht unbedingt eine andere Zeckenart als größere, sondern sie befinden sich einfach in einem früheren Entwicklungsstadium.
Die Dauer, bis sich eine Zecke komplett mit Blut ihres Wirts vollgesogen hat, kann zwischen zwei und zehn Tagen liegen. Danach, und wirklich erst dann, lässt sie sich vom Wirt abfallen.
Zecken in freier Wildbahn werden ungefähr drei bis fünf Jahre alt. Im Labor gelang es allerdings schon, eine vollgesaugte Zecke zehn Jahre ohne weitere Nahrungsaufnahme am Leben zu erhalten. Überhaupt sind Zecken enorme Überlebenskünstler. Sogar Minustemperaturen und 40-Grad-Maschinenwaschgänge halten sie aus. Auf verschiedene Möglichkeiten, wie man diesen zähen Plagegeistern den endgültigen Garaus macht, gehe ich weiter unten noch ein bisschen genauer ein.
Die drei bei uns am häufigsten zu findenden Zeckenarten
Der gemeine Holzbock
Die in Deutschland bzw. Mitteleuropa am häufigsten vorkommende Zeckenart ist der gemeine Holzbock. Diese Zeckenart befällt Mensch und Hund gleich gerne und ist eben leider auch der Wirt für die gefürchteten Krankheiten, die Zecken übertragen können, nämlich Borreliose, FSME und Anaplasmose.
Die Auwaldzecke
Die in letzter Zeit immer öfter genannte Auwaldzecke befällt, entgegen dem Bild, das in den Medien verbreitet wird, nur selten den Menschen und ist für uns auch nicht gefährlicher als z.B. die “normale” Zecke, also der oben genannte Holzbock. Allerdings ist die Auwaldzecke für Hunde tatsächlich deutlich gefährlicher, weil sie Babesiose, umgangssprachlich “Hunde-Malaria” genannt, übertragen kann. Das ist eine Infektionskrankheit, bei der die roten Blutkörperchen zerstört werden und die unbehandelt zum Tod des Tieres führt.
Die brauen Hundezecke
Explizit nennen möchte ich noch die braune Hundezecke, weil sie, wie der Name schon sagt, eben bevorzugt Hunde befällt. Ursprünglich stammt sie aus wärmeren Gebieten wie Afrika und Südeuropa, breitet sich aber im Zug der Klimaveränderung langsam aber sicher auch in Zentraleuropa aus. Im Moment kommt sie allerdings noch relativ selten bei uns vor. Sie kann allerdings, wie die Auwaldzecke auch, die für den Hund relativ gefährliche Babesiose übertragen.
Daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer Zecken – insgesamt existieren weltweit rund 850 Zeckenarten – die aber in Deutschland bzw. Mitteleuropa nur sehr selten anzutreffen sind. Als Folge des Klimawandels ist aber nicht auszuschließen, dass sich auch diese Arten bei uns im Laufe der Zeit breit machen.
Die fünf am häufigsten von Zecken auf Hunde übertragenen Krankheiten
Jetzt möchte ich dir kurz die fünf am häufigsten von Zecken auf Hunde übertragenen Krankheiten nennen, welche Erreger sie jeweils verursachen, was die Symptome sind und ob und wie man die Erkrankung behandeln kann.
Borreliose
Auslöser ist eine Infektion mit Borreliose-Bakterien, von denen es unterschiedliche Unterarten gibt. Gegen einige davon ist inzwischen eine Impfung auch beim Hund möglich. Circa 10% der Hunde stecken sich wohl im Laufe ihres Lebens mit Borreliose an, nicht alle zeigen aber auch Krankheitserscheinungen. Typische Symptome sind Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber und Lahmen an wechselnden Extremitäten. Später können schmerzhafte Entzündungen an den Gelenken auftreten. Borreliose kann mit Antibiotika relativ gut behandelt werden. Gut zu wissen ist, dass die Borreliose-Bakterien erst ca. 16 bis 24 Stunden nach dem Zeckenstich auf den Hund übertragen werden.
Anaplasmose
Diese Krankheit wird von Anaplasmen ausgelöst. Das sind Bakterien, die die weißen Blutkörperchen des Hundes befallen. Untersuchungen zeigen, dass vermutlich 20% der Hunde in Deutschland Kontakt mit Anaplasmen haben. Nicht jede Infektion mit diesen Bakterien löst aber auch eine richtige Erkrankung aus. Oft verläuft die Infektion so mild, dass kaum Symptome beim Hund erkennbar sind. Krankheitsanzeichen können aber, ähnlich wie bei der Borreliose, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, blasse Schleimhäute und Lahmen sein. Auch hier kommen Antibiotika als Therapie zum Einsatz.
Babesiose
Die auslösenden Babesien sind Einzeller, die die roten Blutkörperchen des Hundes zerstören. Die Babesiose, die auch “Hunde-Malaria” genannt wird, ist eine sehr gefährliche Erkrankung für den Hund, die oft schwerwiegend verläuft und unbehandelt in der Regel zum Tod des Tieres führt. Zum Glück ist die Anzahl der Erkrankungen in Deutschland bzw. Mitteleuropa noch sehr gering, durch die vom Klimawandel begünstigte verstärkte Ausbreitung auch in nördlichere Gefilde steigt die Gefahr allerdings. Mögliche Symptome sind Abgeschlagenheit, Fieber, dunkler Urin, blasse oder gelb verfärbte Schleimhäute und verstärktes Hecheln. Liegt der Verdacht auf Babesiose vor, sollte man so schnell wie möglich mit dem Hund zum Tierarzt, weil die Erkrankung ohne Behandlung in der Regel tödlich verläuft. Therapiert werden kann die Krankheit mit einem Medikament, das die Babesien unschädlich macht. Zusätzlich werden die aufgetretenen Symptome mit entsprechenden Medikamenten behandelt.
Ehrlichiose
Auslöser dieser Krankheit, die ebenfalls die weißen Blutkörperchen befällt, sind wieder Bakterien, die vor allem am Mittelmeer und anderen wärmeren Gegenden weltweit vorkommen. Bei Reisen in solche Gefilde ist daher eine gewisse Vorsicht angebracht, auch, um ein Einschleppen infizierter Zecken unbedingt zu vermeiden. Auch die Ehrlichiose zeigt sich beim Hund durch Fieber, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit, aber auch Blutgerinnungsstörungen und Schwellungen der Lymphknoten. Es heißt, dass Deutsche Schäferhunde und Sibirische Huskys wohl anfälliger für diese Krankheit sind. Bei rechtzeitigem Erkennen und Therapieren kann eine Ehrlichiose vollständig geheilt werden.
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Wie die Borreliose ist FSME ja auch als Erkrankung beim Menschen bekannt. Ausgelöst wird die Erkrankung durch FSME-Viren, die bekanntermaßen auch in Deutschland je nach Region mehr oder weniger stark verbreitet sind. Untersuchungen zeigen, dass viele der infizierten Hunde überhaupt keine Krankheitssymptome zeigen. Wenn ein Hund aber an FSME erkrankt, verläuft die Krankheit oft schwer. Die FSME-Viren greifen vor allem das Nervensystem an, sodass die typischen Symptome hohes Fieber, erhöhtes Schmerzempfinden (v.a. am Kopf), deutliche Verhaltensänderungen, schwankender Gang, Lähmungserscheinungen und Krampfanfälle sind. Wie beim Menschen ist FSME an sich nicht behandelbar. Der Tierarzt kann aber mit entsprechenden Medikamenten die Symptome reduzieren und die Abwehrkräfte des Hundes unterstützen, sodass der Körper die Krankheit selbst besiegen kann. Je nach Schwere der Infektion kann der Hund eventuell bleibende neurologische Schäden behalten.
Zeckenentfernen leicht gemacht!
Du siehst also, deinen Liebling möglichst schnell und vollständig von den Zecken zu befreien, ist absolut wichtig und kann sogar überlebenswichtig sein! Ich kenne Hundehalter, die den Standpunkt vertreten, die Zecken fallen schon irgendwann von alleine ab und schließlich ist der Hund trotz Zecken ja noch nicht ausgestorben. Beides natürlich richtig… Allerdings ist das für mich wirklich kein Argument! Der Mensch ist ja trotz vieler sehr, sehr schlimmer Krankheiten auch noch nicht ausgestorben. Aber so wie ich nicht will, dass mich persönlich eine schlimme Krankheit trifft und ich entsprechend vorsorge, will ich das doch auch bei meinem vierbeinigen Liebling nicht! Natürlich wird der Hund an sich nicht wegen Zecken aussterben, aber wenn MEIN Hund wegen einem Zeckenstich stirbt, weil ich nichts unternommen hab, um ihn zu schützen, wäre das absolut furchtbar für mich.
Schauen wir uns also mal die fünf gängigsten Methoden zur Entfernung der Plagegeister an.
Die eigenen Finger
Diese Methode wende ich wirklich nur im aller größten Notfall an! Also nur dann, wenn ich weiß, dass ich so bald keine Zeckenzange zur Hand haben werde. Vielleicht stellen sich andere da geschickter an als ich, aber bei mir bleibt da fast immer der Kopf der Zecke stecken. Das ist keine Tragödie, der Kopf wird in der Regel nach ein paar Tagen vom Hundekörper abgestoßen. Aber der in der Haut verbleibende Rest der Zecke kann sich natürlich entzünden und dem Hund dann auch sehr unangenehm sein. Wenn ich also doch mal “direkt Hand anlegen muss”, versuche ich zumindest, die Stelle so schnell wie möglich zu desinfizieren.
Zeckenzangen
Ich persönlich habe die besten Erfolge mit Zeckenzangen. Und dabei komme ich mit den einfachen aus Kunststoff * am besten zurecht. Der große Vorteil von diesen Zangen ist, dass sie kompakt sind und keine scharfen Ecken und Kanten haben, sodass ich so eine immer in der Hosentasche dabei haben kann und sofort zur Tat schreiten kann, wenn ich so einen Plagegeist an meiner Luna entdecke.
Es gibt aber auch noch andere Varianten.
Mein Freund zum Beispiel schwört auf die Metallzangen mit Feder *. Die finde ich insofern unpraktisch, weil sie in der Hosentasche einfach piken und vermutlich auch irgendwann den Stoff aufreißen. Außerdem kann ich die irgendwie nicht so gut greifen wie das Kunststoffteil.
Freunde von uns haben ein uns vorher unbekanntes Modell * in Gebrauch, das die Zecke vorne mit einer Art doppeltem Löffelchen greift. Diese Zange funktioniert wirklich richtig gut und ich kann sie wirklich wärmstens empfehlen. Sie hat nur für mich aber eben wieder den Nachteil, dass ich sie nicht einfach in die Hosentasche stecken kann, weil sie dafür einfach zu lang ist. Ich denke aber, dass ich mir so eine vielleicht für zu Hause noch zulegen werde.
Zeckenschlinge oder -lasso *
Dieses Werkzeug benutzen ebenfalls Freunde von uns und sind damit auch zufrieden. Ich hab die Schlinge mal ausprobiert, konnte die Zecke aber irgendwie nicht so richtig greifen. Außerdem hatte ich bei der Anwendung Bedenken, dass die Gefahr, der Zecke den Kopf abzureißen, damit größer ist. Vielleicht ist es aber auch einfach Übungssache. 😉
Zeckenkarte *
Einige meiner Bekannten schwören auf die Zeckenkarte. Ich selbst hab sie noch nicht ausprobiert, aber ich bin mir nicht sicher, ob die im Idealfall vier unterschiedlichen Schlitze auch wirklich für alle Zeckengrößen passen. Ganz kleine Zecken rutschen da doch durch, nehm ich an. Und abwarten, bis sie groß genug sind, ist ja wohl nicht die optimale Lösung. Der Vorteil für mich an der Zeckenkarte wäre wiederum, dass man sie ganz gut einstecken kann.
Zeckenhaken *
Auch diese Haken, die in der Regel in Sets mit unterschiedlichen Größen verkauft werden, sollen wohl ganz gut funktionieren. Eigene Erfahrungswerte kann ich euch dazu aber leider nicht nennen. Mir persönlich wäre es dabei zu umständlich, dass ich verschiedene Werkzeuge je nach Zeckengröße brauche. Mit ein bisschen Übung erwischt man vielleicht immer gleich die richtige Größe, aber das wär mir zu umständlich. Im Gegensatz zu “meiner” Kunststoffzange muss ich dann auch wieder mehrere Einzelteile in der Hosentasche haben, mit der Gefahr, dass mal eine Größe verloren geht.
Ich denke, das Spektrum an unterschiedlichen Werkzeugen zur Zeckenentfernung ist so groß und es gibt z.B. bei Amazon * auch Sets *, die mehrere unterschiedliche Werkzeuge enthalten, so dass jeder etwas für sich findet, mit dem er gut zurechtkommt.
Kennst du vielleicht noch andere Alternativen? Wenn ja, gib mir gern über die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag oder eine persönliche Mail an mich über meine Kontaktseite Bescheid! Dann kann ich den Beitrag noch ergänzen und dich natürlich auch gerne als “Hinweisgeber” nennen, wenn du das möchtest.
Vorbeugen ist besser als heilen (müssen)
Optimal wäre es natürlich, wenn die Zecken erst gar nicht auf dem Hund landen würden oder sich zumindest nicht an ihm festbeißen bzw. – wie wir ja gelernt haben – ihn stechen würden. Aber das ist, wie du sicher auch schon festgestellt hast, leichter gesagt als getan. Ich habe inzwischen wirklich sehr viele Methoden ausprobiert. Aber ehrlich gesagt, absolut sicheren, also 100%igen Schutz vor Zecken halte ich schlicht für unmöglich, außer man greift zur absoluten Chemie-Keule, die aber sehr oft unschöne Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Unverträglichkeiten, Hautreaktionen oder ganz offensichtliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden deines Lieblings haben können. Auf diese Variante der Zeckenabwehr möchte ich deshalb hier gar nicht näher eingehen.
Natürlich preist (fast) jeder Hersteller sein “Mittelchen” als absolut zuverlässig an. Aber zumindest meine Erfahrung zeigt, dass man nie komplett ausschließen kann, dass sich der Hund eine Zecke einfängt. Trotzdem möchte ich dir hier ein paar Maßnahmen, eingeteilt in drei Kategorien, vorstellen, die ohne den Einsatz von Chemie zu zumindest gewissen Linderungen in Sachen Zeckenbefall beitragen können.
Diverse Pflanzenöle
Das Auftragen von verschiedenen Ölen auf das Fell des Hundes oder die Beimischung ins Futter wird immer wieder als natürliche Zeckenabwehr genannt. Die meistgenannten Öle sind Schwarzkümmelöl *, Kokosöl *, Citronella * und Leinöl *. Wissenschaftlich nachweisbar sind die Erfolge nicht, aber man findet immer wieder positive Erfahrungsberichte. Ich probiere im Moment Schwarzkümmelöl als Futterzugabe. Dabei achte ich darauf, dass es sich um gute Bio-Qualität handelt.
In Lunas Fell schmieren mag ich das, oder auch irgendein anderes Öl, sicher nicht. Sie darf ja auch auf unser Sofa und – nach Erlaubnis – auch in unser Bett und da finde ich das irgendwie unangenehm. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich es noch nicht ausprobiert hab. Aber Luna wälzt sich ja auch gerne mal im Dreck und wenn ich mir vorstelle, dass sich das dann alles schön mit dem Öl in ihrem Fell verbindet… ich weiß nicht… Außerdem bilde ich mir irgendwie ein, dass sie dann ja nicht mehr “nach sich” riecht und das in Hundebegegnungen vielleicht komisch sein kann. Naja, kurz gesagt, ich bin für die Variante “Öl aufs Futter”.
Halsbänder
Als Alternative zu den Chemie-Zeckenhalsbändern werden immer wieder auch Halsbänder mit Bernstein- oder Keramik-Perlen angepriesen. Ich hab beides schon probiert.
Die Bernstein-Kette * hat bei uns überhaupt keine Wirkung gezeigt, die Zecken waren nach wie vor massenhaft auf Luna unterwegs und haben auch gestochen.
Bei den Halsbändern mit Keramik-Perlen * bin ich mir nicht so recht sicher… Die hab ich auch immer wieder mal probiert und hatte dann phasenweise auch den Eindruck, dass Luna tatsächlich weniger befallen ist. Nachdem sie das Halsband dann aber über eine Woche nicht getragen hat, hatte sie allerdings auch nicht mehr Zecken als vorher. Von daher weiß ich nicht, ob es nicht Zufall bzw. einfach ein im Moment geringeres Zeckenvorkommen draußen war. Seitdem hab ich ihr das Halsband auch nicht mehr angelegt, weil ich ja grundsätzlich kein Freund von Halsbändern bin. Am liebsten soll sie “nackig” rumlaufen. 😉
Nahrungsergänzungsmittel
Auf dem quasi unüberschaubaren Markt für Hundenahrung und -ergänzungsmittel gibt es selbstverständlich auch jede Menge natürliche Nahrungsergänzungsmittel, die gegen Zecken helfen (sollen). In Pulverform, als Leckerlis, als Tropfen… Auch davon hab ich ein paar ausprobiert. Aber auch hier muss ich sagen, war kein signifikanter Erfolg zu erkennen. Manchmal hatte ich den Eindruck, es hilft, dann wieder überhaupt nicht. Ich denke, da muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Die Wirkung – ja oder nein – ist wohl auch sehr vom individuellen Hund abhängig, hab ich mal gelesen.
Da es hier auch eine enorme Auswahl an unterschiedlichen Präparaten gibt, gehe ich hier nicht näher darauf ein, sondern werde dazu mal einen gesonderten Beitrag in der Rubrik „Ernährung“ veröffentlichen. Trag dich gern in meinen E-Mail-Verteiler ein, wenn dich das Thema interessiert. Dann bekommst du auf alle Fälle von mir Bescheid, wenn ich dazu etwas geschrieben hab.
Mein persönliches Zwischenfazit
Mein Zwischenfazit zu unserem immer noch andauernden Selbstversuch ist, dass die eindeutig wirksamste, aber natürlich auch sehr zeitaufwändige und trotzdem natürlich nicht 100%ig sichere Methode immer noch das intensive Absuchen des Hundes nach jedem Spaziergang ist.
Wie gesagt, Luna und ich forschen aber weiter! Im Moment probieren wir unser Glück mit Schwarzkümmelöl im Futter. Ich werde dich auf alle Fälle hier in meinem Blog auf dem Laufenden halten. Folge mir am Besten auf Instagram oder trag dich in meinen E-Mail-Verteiler ein, damit du nichts verpasst!
Entsorgung der Zecken
Natürlich möchte ich auch noch auf die Entsorgung der Zecken eingehen, weil das nicht ganz unwichtig ist. Wenn man den Plagegeist mehr oder weniger mühevoll entfernt hat, egal ob noch oberflächlich oder schon festgebissen (festgestochen) und hoffentlich auch komplett mit Kopf, muss er natürlich auch noch unschädlich gemacht werden. Auch da gibt es verschiedene Methoden, die sich zum Teil auch miteinander kombinieren lassen.
Wegwerfen
Die einfachste Methode ist natürlich, die Zecke einfach wegzuschnippen, zumindest wenn man noch draußen ist. Ich mache das nur im äußersten Notfall, wenn ich z.B. nur eine Hand frei hab. Ansonsten bin ich schon dafür, der Zecke den Garaus zu machen. Allerdings, das muss ich zugeben, frag ich mich jedes Mal, ob die vergleichsweise wenigen Zecken, die mir unterkommen und die ich eliminiere, tatsächlich die Zeckenplage spürbar reduzieren. Wohl eher nicht… Trotzdem kann ich die fiesen Dinger irgendwie nicht leben lassen…
Zerdrücken
Das ist eindeutig meine bevorzugte Methode! Ich verfrachte die Zecke in ein Taschentuch und drücke bis es knackt. Einerseits ein ekliges Gefühl, andererseits auch irgendwie befriedigend… Das sollte man aber nie mit bloßen Fingern machen, weil über kleinste Verletzungen der Haut, die man selbst vielleicht gar nicht bemerkt hat, die in der Zecke vorhandenen Krankheitserreger genauso ins Blut kommen können wie über einen Zeckenstich.
Runterspülen
Sehr viele meiner Bekannten spülen die Zecke im Klo oder Waschbecken runter. Allerdings muss einem bewusst sein, dass die Zecke das überlebt. Zecken sind wahre Überlebenskünstler!
Verbrennen
Wenn es irgendwie geht, ist das Verbrennen der Zecke die absolut beste Methode, sie ein für alle mal aus dem Verkehr zu ziehen! Wir haben das Glück, dass wir einen offenen Kamin im Haus haben, in dem die Zecken dann ihre letzte Ruhe finden. Entweder noch lebendig (bei meinem Freund), oder schon zerdrückt (bei mir). Entweder landen sie im ohnehin brennenden Feuer oder wir helfen halt mit einem Feuerzeug nach, wenn der Kamin grad nicht brennt. Nur so ist wirklich gewährleistet, dass die Zecke samt ihrer evtl. schon eingelagerten Eier komplett unschädlich gemacht wird.
Heißes Wasser oder Alkohol
Diese beiden Flüssigkeiten überleben Zecken auch nicht. Das Wasser muss allerdings mindestens 60 Grad heiß sind und der Alkohol muss mindestens 40%ig sein.
Dem Hund verfüttern…
Ja, und dann gibt es noch diese Methode, die für mich allerdings keinesfalls in Frage kommt… Den Hund die Zecke fressen lassen… Das kann gut gehen, kann aber auch zu ernsthaften Problemen führen. Falls die Zecke einen der oben dargestellten Krankheitserreger in sich trägt, kann dieser natürlich auch über den Verdauungstrakt in den Hundekörper gelangen. Zwar ist die Infektionsgefahr so deutlich geringer als durch den Zeckenstich, weil die Erreger in der Regel von der Magensäure aufgelöst werden, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen können. Riskieren würde ich persönlich es aber auf keinen Fall! Ich entferne die Zecke doch nicht, um sie meinem Hund dann oral wieder zuzuführen… Aber das bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Luna und die Zecken
Abschließend möchte ich dir noch ein bisschen erzählen, wie es bei Luna und mir mit den Zecken so läuft.
Der große Vorteil eines (fast) weißen und (relativ) kurzhaarigen Hundes…
Ein cremefarbener oder blonder Labrador ist im Hinblick auf Zecken wirklich ein Segen! Zum einen sieht man die Zecken natürlich wunderbar auf dem Fell, so lange sie noch oberflächlich krabbeln. Und das kurze und glatte Fell macht auch die Suche nach denen, die sich schon festgebissen haben, leichter.
Freunde von uns haben einen dunkelbraunen Lagotto, da ist die Zeckensuche wirklich eine Qual. Sehen kann man sich schon mal auf keinen Fall und in den kleinen Löckchen, die ja wirklich super niedlich sind, kann man die Plagegeister aber auch kaum ertasten. Irgendwie fühlt sich da ja fast jede Locke nach einer Zecke an.
Allerdings hat der Labrador, also zumindest unsere Luna, ein dermaßen dichtes Fell, dass man die Zecke zwar fühlt, aber sich dann erst mal durch ganz viel Wolle arbeiten muss, um an das Viech ran zu kommen. Zum Glück ist unsere Luna aber so ein Kuschelmonster, dass sie jede Zeckensuche als Verwöhneinheit betrachtet. …die Entfernung der Zecke dann wieder weniger, auch je nach Körperstelle.
Die erste Zecke ist die schlimmste…
Höchstwahrscheinlich war es bei euch auch so: Die erste Zecke, die in einem Hundeleben rausgemacht werden muss, ist ein Drama. Ich war damals noch während der Woche “alleinerziehend”, mein Freund war also job-bedingt während der Woche nicht bei mir. Also musste ich wohl oder übel allein ran. Oje, hat Luna sich angestellt… Als ob ich sie schlachten wollte. Sie hat gesabbert ohne Ende und wollte natürlich immer mit der Schnauze genau dort hin, wo ich zu Gange war. Ich war fast so weit, dass ich eine Gassi-Geh-Freundin aus der Nachbarschaft anrufen und fragen wollte, ob sie kurz zu mir kommen und mir helfen kann, den Welpen in Schach zu halten. Naja, aber mit viel gutem Zureden und etwas Entschlossenheit hab ich dem Plagegeist dann den Garaus gemacht! Luna hat ein Leckerli und eine dicke Knuddeleinheit bekommen und dann war’s wieder gut. Und mit jeder Zecke wurde die Prozedur für uns beide einfacher. Inzwischen lässt sie sich die Zecken in der Regel wirklich anstandslos rausmachen. Sie darf dann noch dran schnuppern und dann wird die Zecke entsorgt.
Lunas drei “Problemzonen”
Allerdings ist es nach wie vor so, dass es natürlich Stellen gibt, an denen Luna es gar nicht so recht mag, wenn man Hand anlegt und das sind die folgenden drei:
Vorderpfoten
Vorderpfoten: Grundsätzlich ist sie da nämlich kitzlig, da mag sie insgesamt nicht so recht angefasst werden, findet sie auch beim Absuchen schon total blöd.
Allerdings verstecken sich zwischen den Zehen oft Zecken, die man dann erst findet, wenn sie richtig eklig groß sind…
Augen und Maul
Hier ist wahrscheinlich jeder Hund etwas empfindlicher und mag es nicht, wenn man hier rumzupft. Die Ohren sind bei Luna dagegen überhaupt kein Problem. Da kann man (fast) alles mit ihr machen.
Ihr heiliges Hinterteil
…auch nachvollziehbar, dass sie sich da nicht gern rumfummeln lässt, würde ich sagen. Allerdings fühlen sich die Zecken in Lunas Fall hier leider auch sehr wohl, sodass wir wohl oder übel auch hier intensiv suchen müssen.
Aber insgesamt ist Luna ja eine wirklich super liebe Hündin, die – zumindest von uns – irgendwie alles über sich ergehen lässt. Insgeheim weiß sie wahrscheinlich, dass man es ja nur gut meint.
Mein Fazit zum umfassenden Thema “Zecken”
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Zecken schon von Frühjahr bis Herbst ein großes Thema für uns sind. Wie (hoffentlich) jeder Hundehalter will ich eine Infektion – mit welcher Krankheit auch immer – natürlich auf jeden Fall vermeiden. Deshalb wird Luna in der kritischen Zeit noch mehr geknuddelt und gekrault, weil wir die Zecken so am schnellsten finden und entfernen können, bevor sie hoffentlich irgendwelche Bakterien oder Viren in Luna einschleusen können. Parallel experimentieren wir immer mal wieder mit nicht-chemischen Mitteln, die aber in der Regel leider keinen durchschlagenden Erfolg mit sich bringen.
Falls du zu diesem Thema noch irgendwelche Tipps, Anregungen oder Fragen hast, kannst du das gerne über die Kommentarfunktion oder in einer Mail an mich loswerden! Ich freue mich auf alle Fälle über dein Feedback!